Am 15. Oktober 2025 fand in Velbert die alljährliche Mitgliederversammlung statt. Als Location hatten wir in diesem Jahr das Park-Hotel Best Westen in Velbert ausgesucht. Die Voraussetzungen waren bestens. Die Sonne schien und die deutsche U20 Nationalmannschaft, die zufällig im gleichen Hotel logierte, hatte 5:0 gegen Ghana gewonnen. Damit bei uns auch alles mit der hybriden Veranstaltung glatt läuft, hatte ein Team aus Technikern und Toningenieuren schon am Vorabend alles vorbereitet. Da für den Nachmittag zwei Gastvorträge angesetzt waren, begann die Veranstaltung diesmal ausnahmsweise mit den Vereinsangelegenheiten. In diesem Jahr standen wieder die Wahlen der Vereinsgremien an. Da unsere langjährige Schatzmeisterin, Marita Voss-Hageleit, aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stand, freuen wir uns alle, dass sich mit Dr. Julius Gröne ein qualifizierter und engagierter Kollege zur Wahl gestellt hat. Der Vorstand und der Beirat wurden mit breiter Zustimmung wieder gewählt und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.
Nach der Mittagspause kam dann der inhaltliche Höhepunkt. Dr. Marko Susnik, von der Wirtschaftskammer Österreich, wurde aus Brüssel zugeschaltet und hielt einen sehr interessanten Vortrag zu Thema „Essentiell Use“. Dieses Konzept wurde quasi als letzte Amtshandlung von der alten EU-Kommission verabschiedet und jetzt fragen wir uns ob und welche Auswirkungen es auf die künftige Regulierung von Chemikalien in der Oberflächentechnik haben wird. Könnte es zum Beispiel schon bei der Festlegung von Ausnahmen bei der Beschränkung von Chromtrioxid eine Rolle spielen? Wird durch diese Leikriterien die Beurteilung durch die Gremien erleichtert oder kommen wir vom Regen in die Traufe, weil wir nachweisen müssen, welche Anwendungen wirklich zum reibungslosen Funktionieren einer Gesellschaft beiträgt. Und was heißt das überhaupt. Wir werden sehen.
Danach ging es direkt in den Vortrag von Dr. Leonhard von der Karl Storz GmbH. Herr Leonhard berichtete über die Beschränkung von PFAS in der Medizintechnik. Auch wenn die PFAS-Problematik in der Welt der Oberfläche eher am Rande diskutiert wird, war dieser Blick über den Tellerrand in die Zukunft der kommenden Beschränkung sehr wertvoll. Wie läuft das mit den Grenzwerten? Wie und in welchem Umfang werden Ausnahmeregelungen definiert? Der Vortrag von Dr. Leonhard war für ein eigentlich sperriges Thema sehr kurzweilig und sehr plakativ. Die eigentliche Botschaft hieß: „Wenden Sie sich auf allen Kanälen an die Öffentlichkeit“, „Suchen Sie nach öffentlicher Unterstützung“. Aber Achtung: „Wenn die Politiker rechts blinken, biegen Sie manchmal links ab“
Danach versuchte der Vorstand diese beiden Vorträge in den Kontext und die Welt des Vecco e.V. einzuordnen. Essential Use wird wohl nur im Denken der Sachbearbeiter in den Gremien eine Rolle spielen. Wie die Beschränkung nach Anhang XVII aussieht werden wir wohl erst wissen, wenn der Entwurf der ECHA im April 2025 auf dem Tisch liegt. Bis dahin arbeiten wir daran unsere Botschaft bei den politischen Entscheidern in Berlin und Brüssel zu platzieren. Zentrales Thema werden dann wohl die Grenzwerte oder „Scientific values“ sein, wie die Expositionswerte im Sprachgebrauch der ECHA aktuell benannt werden. Hierzu hat der Vecco mit seiner Datenbank ein wertvolles Instrument an er Hand, das mit Benchmark und historischen Werten ein genaues Bild über die Risikosituation in den Betrieben zeichne kann.
Es bleibt also spannend. Der neu gewählte Vorstand und der Beirat werden alles daransetzen, Sie auf dem Weg zur neuen Regulierung zu unterstützen.
Die Präsentationen und Gastvorträge können Sie hier im geschützten Mitgliederbereich einsehen.
Vecco Vorstand